Archive for the ‘General’ Category

Abschlussaktion der PhilFak-Besetzung: 18 Uhr, kommt vorbei!

Wednesday, June 28th, 2017

Nach 3 ereignisreichen, produktiven und widerständigen Tagen kommen wir heute Abend zum Abschluss unserer schönen Besetzung:
Um 18 Uhr wollen wir gemeinsam mit allen Freund_innen und Sympathisant_innen der Aktion feierlich aus der PhilFak ausziehen.

Nicht um sie den schnöden Strukturen zurückzugeben, sondern um die entstandenen Kräfte in all unsere Alltags- und Widerstandsbereiche zu tragen und auch dort die Spuren dieser gemeinsamen Erfahrungen zu hinterlassen.

Wir feiern eine gelungene Besetzung und freuen uns, wenn wir diese zum Schluss nochmal mit euch zelebrieren können. Punkt 18 Uhr an unserer PhilFak und danach sind wir dann alle im Havanna8 willkommen und können dort die besten Besetzungsanekdoten teilen!

Kommt vorbei, spread the word, bringt gerne eure Freund_innen mit!
Entweder ein schönes Leben oder nichts – in der PhilFak und überall!

Eure Besetzungs-Crew

Wednesday, June 28th, 2017

Stellungnahme der BesetzerInnen in Marburg – Solidarität mit der JXK/YXK

Heute Nachmittag hat der Kanzler der Philipps-Universität Marburg die BesetzerInnen der philosophischen Fakultät darüber in Kenntnis gesetzt, dass die Polizei Marburg angeordnet hat, alle Flaggen und Symbole des legalen kurdischen Studierendenverbandes JXK/YXK sowie unseres Dachverbandes Ciwanen Azad umgehend aus der Philosophischen Fakultät zu entfernen. Sollte der Anordnung nicht umgehend Folge geleistet werden, würde der Polizei der Zugang zum Universitätsgelände gewährt werden. Die Polizei würde dann eigenhändig Flaggen und Symbole entfernen und Strafanzeige stellen.
Wir sehen im Vorgehen der Polizei und der Universiätsleitung einen Auswuchs der andauernden Kriminalisierungs- und Verfolgungspolitik gegen kurdische Studierende und Jugendliche in der Bundesrepublik Deutschland. Die im März diesen Jahres weiter verschärften Flaggenverbote, welche die Symbole von 33 kurdischen Organisationen und Verbänden umfassen, unter ihnen auch die Flaggen der Frauen- und Volksverteidigungseinheiten YPG und YPJ, welche zur Stunde Raqqa aus den Händen des barbarischen Islamischen Staats befreien, stellen nur die Spitze des Eisbergs dar. Die Repression gegen kurdische AktivistInnen in der BRD hat Kontinuität und Methode. 14 kurdische Politiker befinden sich derzeit unter dem Vorwurf, Kader der ArbeiterInnenpartei Kurdistans PKK zu sein, in deutschen Gefängnissen in Haft. Den meisten unter ihnen wird vorgeworfen nach §129/b StGB, Mitglied einer ausländischen terroristischen Vereinigung zu sein und viele wurden bereits zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Derzeit geht in Hamburg auch der Prozess gegen den kurdischen Politiker Zeki Eroglu vor dem Oberlandesgericht zu Ende. Auch ihn erwartet eine vermutlich langjährige Haftstrafe für sein demokratisches Engagement. Seit 1993 werden politisch aktive KurdInnen durch das PKK-Verbot in der BRD verfolgt und kriminalisiert, sowie an der freien Auslebung ihrer Kultur und Identität gehindert. Die Repression des deutschen Staates und die neuerlichen Fahnenverboten stellen für uns erneut, die engen Beziehungen, die die Regierung der BRD trotz aller oberflächlichen Kritik unterhält, eindeutig unter Beweis. Während deutsche PolitikerInnen sich gerne als BeschützerInnen von Menschenrechten und Demokratie aufspielen, wird in der Türkei und dem gesamten Mittleren Osten mit deutschen Waffen gemordet. Diejenigen die Widerstand leisten und auf diese Verbrechen aufmerksam machen, werden hierzulande stigmatisiert, kriminalisiert und als TerroristInnen abgeurteilt.
Den Verband der Studierenden aus Kurdistan trifft, das Verbot in sofern, als dass auch ihre Verbandssymbole davon betroffen sind. Ihnen wird es verboten ihre Flagge zu zeigen und ihre Meinung frei zu äußern. Der YXK besteht seit 1991 und organisiert sich an deutschen und europäischen Universitäten. Als Verband betrachten sie es als ihre Aufgabe für eine politische Lösung der kurdischen Frage zu werben und das Paradigma einer ökologischen, demokratischen und auf der Befreiung der Frau basierenden Gesellschaft zu verbreiten. JXK/YXK machen Hochschulpolitik und sie sind keine TerroristInnen. Dass das Verbot jetzt erst erlassen wird hängt vor allem mit der zugespitzten Situation in der Türkei und Kurdistan zusammen. Um die ökonomischen und politischen Beziehungen zum Erdogan-Regime nicht zu gefährden, macht sich die Bundesregierung zum Erfüllungsgehilfen des Diktators und damit zum Mittäter bei den Verfolgungs- und Vernichtungspolitiken des türkischen Regimes.
Wir verurteilen das Vorgehen des deutschen Staates und der Universitätsleitung und erklären hiermit erneut, dass wir uns weder durch Verbote noch durch Haftstrafen einschüchtern lassen werden, sondern unseren gemeinsam Kampf für Frieden, Freiheit und Demokratie ohne Unterbrechung fortsetzen werden.

Freiheit für alle politischen Gefangenen!
Schluss mit der Kriminalisierung der kurdischen Freiheitsbewegung! Widerstand ist kein Terrorismus!
Solidarität mit der JXK/YXK!

Tuesday, June 27th, 2017

Guten Morgen – Good Morning – Günaydin – Rojbas – Bonjour – Buenos días

Unser vorläufiges Programm für HEUTE (Dienstag, 27.06.17)

– 9:00 Uhr Info Veranstaltung zu G20
– 11:00 Uhr Input: “Demokratische Moderne oder Kapitalistische Moderne?” Internationalistische Stimmen
– 12:30 Uhr GEMEINSAMES MITTAGESSEN
– 13 Uhr Offenes Plenum für alle
– 14 Uhr Input zur aktuellen politischen Lage – und – Begriff der Jugend aus der Perspektive der kurdischen Bewegung
15 bis ca. 17 Uhr STRESS: Umgang und Entstehung
– Antirepressionsvortrag (Uhrzeit steht noch nicht fest)
18:30 Uhr GEMEINSAMES ESSEN
19:00 Uhr “Unsere Villa” Erfahrungsbericht einer Hausbesetzung in Kassel

ab 19:30 Uhr KULTURPROGRAMM & (Musik und Film)

– Film 1: “Hevî – Hoffnung” Ein Film von der kurdischen Bewegung über die Pariser Morde und die Persönlichkeit um Sakine Cansiz (Sara) Mitbegründerin der kurdischen Bewegung
– Film 2: “Das ist unser Haus” – Ein Film über Hausprojekte in ganz Deutschland, die alle zum Mietshäusersyntikat gehören.

– Poetry Slam
– Interaktives Theater
– eventuell kurdische live Musik

Tuesday, June 27th, 2017

Wir haben einen Konsens im Umgang mit berauschenden Mitteln gefunden.

Wir sollten uns alle bewusst sein, dass wir uns hier in einem selbstgeschaffenen politischen Raum befinden, in dem jede*r sich wohlfühlen können soll. Daher haben wir uns Gedanken über den Umgang mit bewusstseinsverändernde Mitteln (wie Alkohol und andere Drogen) gemacht. Macht euch klar – im Sinne der Freiheit von euch und anderen – , dass eben diese Substanzen das eigene Handeln beeinflussen. Im Falle einer Räumung könnte dies zu eurem und unser aller Nachteil sein.
Auch kann der Konsum von Rauschmitteln aggressives, grenzüberschreitendes und
diskriminierendes Verhalten begünstigen, welches wir entschieden ablehnen und bekämpfen wollen. Außerdem sollte klar sein, dass politische Aktionen kein Raum für Rausch sein sollten – auch, um die eigene Zurechnungsfähigkeit zu gewährleisten. Obwohl wir euch zutrauen, eure eigenen Grenzen des Rausches zu kennen, halten wir es trotzdem für wichtig dies noch einmal deutlich zu machen und dazu aufzurufen, im Interesse aller möglichst darauf zu verzichten.

Tuesday, June 27th, 2017

Liebe Menschen!

Es ist unser aller Anliegen, dass jede*r sich hier wohlfühlen kann. Deshalb sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass wir uns alle gegenseitig respektieren. Daraus ergibt sich der Konsens, dass sexistisches, rassistisches, LGBTIQ*feindliches, antisemitisches und jede weitere Form von diskriminierendem und grenzüberschreitendem Verhalten von uns nicht geduldet wird. Solltet ihr trotzdem solches Verhalten bemerken, oder davon betroffen sein, meldet euch am Infostand oder unter folgender Nummer: 0151 75324343 .
Es werden Menschen für euch da sein, die euch unterstützen und Rückzugsmöglichkeiten anbieten. Wir wollen euch jedoch darauf hinweisen, dass diese nicht alle selbst von verschiedenen Diskriminierungsformen betroffen sind. Trotzdem sind wir solidarisch für euch da.
Sollten dennoch Personen Andere in ihrem Freiraum einschränken, müssen diese damit rechnen vom kollektiven Leben ausgeschlossen zu werden, da es unser Anliegen ist, in diesen Tagen in Unserer PhilFak einen möglichst herrschaftsfreien Raum zu schaffen. Da viele von uns im Alltag von verschiedenen Formen von Unterdrückung und Diskriminierung betroffen sind, soll gerade hier ein Freiraum sein, in dem wir jenseits jeglicher Formen von Herrschaftsstukturen wir selbst sein können. Deshalb dulden wir keinerlei Verhalten, das eben diese reproduziert.

Achtet auf einander, schreitet ein, holt euch Unterstützung!

Vorläufiges Programm der nächsten Tage

Monday, June 26th, 2017

Programm für die nächsten Stunden:

  • 18 Uhr gibt es Essen für alle
  • ab 21Uhr Kulturprogramm (Musk bis jetzt von Anuskrebs und Emetic Youth) & (Film: “Kick it like Frankreich – Der Aufstand der Studierenden” Ein Film über die Proteste für die Abschaffung der Studiengebühren 2006/2007 in Hessen

Ansonsten seid ihr alle herzlich dazu eingeladen das Programm mit uns gemeinsam Kollektiv zu gestalten – kommt vorbei, lasst uns gemeinsam freie Räume schaffen und uns über die nächsten Tage basisdemokratisch organisieren bzw. in Austausch kommen! Hoch die Internationale Solidarität – Hamburg wir kommen!

Monday, June 26th, 2017

Eingang der Philosophischen Fakultät:

#SmashG20

AktivistInnen machen vor der Mensa auf die Besetzung der PhilFak aufmerksam:

Küche für alle!

Solidarität mit Rojava – Weg mit dem Verbot der PKK!

Entweder das schöne Leben oder nichts!

Monday, June 26th, 2017

Das Chaos des kapitalistischen Normalzustandes tritt immer gravierender zu Tage. Kriege, Umweltzerstörung, postkoloniale Ausbeutung und Flucht treten als Ergebnis dessen immer stärker auf. Der Kapitalismus befindet sich dabei in einem ihm inhärenten Krisenzustand, der seine Gewalt immer offener werden lässt. Viele sehnen sich in dieser Phase nach Sicherheit und Stabilität und suchen diese in reaktionären Lösungen wie Nationalismus, welcher in vielen Regionen der Welt erstarkt.

So baut Erdogan seine faschistische Alleinherrschaft aus, indem der türkische Staat abertausende Regierungskritiker*innen verhaften lässt, womit versucht wird, die Opposition auszuschalten. Dies äußert sich mitunter in militärischer Gewalt gegen demokratische Bewegungen und Bestrebungen innerhalb der Türkei.

Ein rechtspopulistischer, rassistischer Troll gewinnt die Wahlen in den USA, erlässt Gesetze gegen die Einwanderung von Muslim*innen, äußert sich am laufenden Band sexistisch und steigt aus dem Pariser Klimaabkommen aus.

Nun treffen sich unter anderem diese Anfang Juli in Hamburg um als G20, den selbsternannt mächtigsten 19 Staats- und Regierungsschefs und der EU, um über die globalen Krisen zu beratschlagen. Dabei blenden sie jedoch aus, dass die Krisen systemimmanent sind und Lösungen daher nur in der Überwindung des bestehenden Systems zu finden sind. Natürlich ist das G20- Treffen kein demokratischer Rahmen, doch können wir von tatsächlicher Demokratie in Bezug auf die herrschenden Verhältnisse sowieso nicht sprechen.

Auch hier in Marburg schlagen sich diese Zustände nieder und treten offen zu Tage. Die Stadtregierung führt drastische Kürzungen im sozialen und kulturellen Bereich durch, die unter anderem viele selbstverwaltete alternative Kulturorte betreffen. Gleichzeitig scheinen für den Bau von Repräsentativbauten wie einer neuen Stadthalle aber plötzlich enorme Summen vorhanden zu sein. Die Mietpreise in der Universitätsstadt steigen unaufhaltsam, da die Stadt auf bezahlbaren sozialen Wohnungsbau verzichtet undan Stelle dessen den großflächigen Bau von Luxuswohnungen in der Nordstadt zulässt. Der von der CDU hofierte Christustreff will auf dem Gelände des ehemaligen Lokschuppen einen weiteren Ort schaffen um sein reaktionär-religiöses Weltbild zu verbreiten. Dabei würde ein weiterer Raum zur Missionierung und Multiplizierung von LGBTIQ*/Feindlichkeit entstehen.

Es reicht! Wir haben dieser Tage die Philosophische Fakultät besetzt, um einen Raum zu schaffen um uns zu bilden und zu vernetzen, zu diskutieren und alternative Kultur zu genießen! Wir eignen uns diesen Raum wieder an, um ihn selbstverwaltet und basisdemokratisch zu gestalten und zu nutzen. Wir wollen diskutieren und Strategien entwickeln, um Utopien zu erdenken und umsetzbar zu machen! Wir beziehen uns dabei solidarisch auf die vielen Kämpfe, Aktionen und Organisierungen vonMenschen weltweit, die ähnliche Ziele verbindet: zum Beispiel in Argentinien gegen den heteronormativen Normalzustand, in Frankreich gegen die Sozialgesetze, in den USA gegen sich immer weiter ausbreitenden Rassismus und Sexismus und in Kurdistan für den Aufbau demokratischer, ökologischer, geschlechterbefreiender Selbstverwaltung. Auch in Deutschland werden Jugendproteste durch die aktuell stattfindenden Besetzungen wie in Bochum, Münster,

Berlin, Hamburg und zuletzt in Kassel und Frankfurt sichtbar.

Die Universität ist ein Ort der Wissensproduktion für die kapitalistische Verwertung. Sie hat einen zentralen Stellenwert in der Gesellschaft und übt viel Einfluss auf sie aus. Wir sollten daher nicht zulassen, dass sie für die Fortführungen von zerstörerischen Strukturen genutzt wird, sondern sie für gemeinschaftliche solidarische Kämpfe nutzen. Wir nehmen uns nun diesen Raum für andere Formen der Bildung, Debatte und Kultur.

Mit euch möchten wir Visionen von Bildung und Wissenschaft entwickeln und leben, die der Befreiung von Individuum und Gesellschaft dienen, die Menschen befähigen sich und ihre Umwelt gemeinsam nach ihren Bedürfnissen zu gestalten, um voranschreitender Entdemokratisierung die Stirn zu bieten! Indem wir das Ruder selbst in die Hand nehmen, kehren wir in diesen Tagen bestehende Verhältnisse um!

Dabei möchten wir der Vereinzelung etwas entgegensetzen, unsere Leben repolitisieren und einen Ort schaffen in dem Erfahrungen von Kollektivität, Gemeinschaftlichkeit und Zusammenhalt gemacht werden können. Dafür grundlegend ist, dass wir versuchen, Unterdrückungs- und Ausgrenzungsmechanismen jeglicher Art reflektieren und thematisieren, um deren Reproduktion zu vermeiden. So wollen wir einen Raum schaffen der frei von Hierarchie, Diskriminierung und Grenzüberschreitungen ist.

Für die nächsten Tage haben wir ein offenes Kultur- und Bildungsprogramm mit Vorträgen, Workshops und Konzerten entwickelt, das darauf wartet je nach Interessen der Menschen ergänzt zu werden! Ein Fokus soll auf die kollektive Vorbereitung auf die Aktionen gegen den G20-Gipfel in Hamburg gelegt werden. Zwischen den Veranstaltungen wird es Gelegenheit zum Diskutieren, Wohnen, Quatschen und kollektiven Leben geben. Auch für die Verpflegung während der Besetzung ist gesorgt, denn ohne Mampf kein Kampf!

Kommt in die PhilFak! Wir möchten mit euch gemeinsam einen Raum gestalten, der sich basisdemokratisch selbstverwaltet. Die Besetzung ist für alle offen, die sich beteiligen und einbringen möchten! Lasst uns in den nächsten Tagen über ein schönes Leben diskutieren und es erproben! Denn um nichts weniger geht es!

Für Informationen und Kontakt:

Blog: https://unserephilfakmr.noblogs.org/ Mail: unsere_philfak@riseup.net
Hashtag verbreiten: #Unsere_Philfak